Weniger Arbeitsplätze fallen weg, Wochenendzuschlag bleibt. Vorstand und Betriebsrat der Hamburger Hafen und Logistik AG einigen sich.

Hamburg. Kompromiss im Streit um die Arbeitsorganisation auf dem größten Hamburger Containerterminal Burchardkai: In der Nacht zu Donnerstag haben sich Vorstand und Betriebsrat der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) darauf geeinigt, wie künftig die immer größeren Frachter auch an den Wochenenden effektiv abgefertigt werden sollen. Dabei hat vor allem die wieder stark anziehende Konjunktur dazu beigetragen, dass der Kostendruck nachgelassen hat und weniger Stellen abgebaut werden. "Es gibt keine Überhänge bei den Arbeitsplätzen mehr", sagte Personalvorstand Heinz Brandt gestern in Hamburg. Im März - mitten in der Krise - hatte er noch 300 Stellen infrage gestellt.

Jetzt sind am Burchardkai über Altersteilzeit 100 der 1000 Arbeitsplätze weggefallen. Dazu bleibt es für Mitarbeiter, die am Wochenende im Einsatz sind, weiter bei einer Pauschale von 335 Euro im Monat. Dafür müssen sich die Mitarbeiter zu Einsätzen an jedem dritten Wochenende verpflichten. "Derzeit haben dies 300 Mitarbeiter unterschrieben. Wir erwarten aber, dass sich weitere bereit erklären", sagte der Betriebsratsvorsitzende Arno Münster.

Schichten von jeweils 100 Mitarbeitern am Wochenende sollen künftig sicherstellen, dass auch Containerriesen genau wie in der Woche abgefertigt werden können. So laufen die weltgrößten Schiffe der Reedereien Maersk und CMA/CGM jeweils freitags ein und müssen abgefertigt werden. Mit zeitlich sich überlappenden Schichten soll zudem dafür gesorgt werden, dass die Containerbrücken weniger stillstehen.

Gruppenarbeit soll die Produktivität der Schiffsabfertigung erhöhen

Gesteuert wird die Arbeit auf dem Terminal künftig über einen Leitstand, in dem alle Informationen über den Ablauf koordiniert werden. Dazu sollen die Mitarbeiter in festen Gruppen von maximal 55 Mitgliedern arbeiten. "Das wird die Information zwischen den Einzelnen verbessern und die Weiterbildung vereinfachen", sagte Münster. Zudem verspricht sich der Vorstand eine steigende Produktivität.

Münster geht davon aus, dass die Belegschaft die Einigung akzeptiert. Zuvor hatten die Mitarbeiter immer wieder gegen die Pläne protestiert. "Durch die längeren Laufzeiten der Maschinen sinken die Kosten", sagte Brandt. Der Vorstand sei nicht eingeknickt: "In der Krise hätten wir uns die Pauschale für die Wochenendarbeit aber nicht leisten können."