“Cats“-Musical-Darsteller sind acht Stunden am Tag im Studio

Jenfeld. Es ist eine schweißtreibende Arbeit, die nach 15 Minuten Flecken auf dem Boden der Cinegate Studios und an den T-Shirts hinterlässt. Die Proben für das Musical "Cats" laufen seit drei Wochen auf Hochtouren.

Der erste Gang nach "Jellicle Ball" führt Darsteller John Baldoz zu seiner Wasserflasche. Den Schweiß wischt er sich mit seinem roten T-Shirt aus dem Gesicht. Erst im Juni beendete der 29-Jährige seine Ausbildung an der Stage School. "Dass 'Cats' mein erstes Engagement ist, ist einfach super. Das ist eigentlich nicht zu toppen." Auch Andrés Pérez López hat Schweißtropfen im Gesicht. Er ist Profi, spielte schon vier Jahre bei dem Musical in Spanien, Holland und Deutschland. "Es ist trotzdem nach wie vor anstrengend."

Während der Proben steht Produzent Maik Klokow am Rand, wippt im Takt. Ein wenig nervös sei er: "In Düsseldorf stellen wir uns gerade der logistischen Herausforderung, das Zelt aufzubauen. Das muss sich noch einspielen." Acht Stunden, sechs Tage die Woche tanzen, singen, schauspielern die Darsteller. Muskelkater ist daher kein Fremdwort. "Da hilft unser Physiotherapeut, ein heißes Bad und einfach weiter trainieren", sagt Cornelia Waibel.

Katzenjammer gibt es also nicht. Isabela Silvová sieht die Proben nicht durch die rosarote Brille, obwohl die Choreographie einheitlich aussieht: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns, müssen noch an unseren Charakteren arbeiten." Damit die 31 Darsteller auch zu Katzen werden, werden über 500 Kostüme maßangefertigt und 91 Perücken handgeknüpft. "Jedes Kostüm ist individuell", sagt Mario Reichlin, Leiter der Kostümabteilung. Die Perücken bestehen aus zehn Kilogramm Büffelhaar, das eingefärbt wird. "Schwierig ist der Übergang von der Perücke zum Gesicht zu schminken. Es muss farblich einheitlich sein", sagt Maskenbildnerin Sybille Ridder. 30 Minuten dauert es, um die Haare unter der Perücke verschwinden zu lassen. Nochmal dieselbe Zeit, um ein Katzengesicht zu schminken, davon gibt es sechs Varianten.

Bis zum 28. Dezember hat das Ensemble Zeit, sich auf die Voraufführungen des größten Tourneetheaters Europas mit 1800 Plätzen vorzubereiten.