Hamburg. Es scheint in diesen Tagen, als würde die Sonne gar nicht aufgehen. Als ginge die eine Nacht nahtlos in die nächste über. Die ganze Stadt ist in ein dunkles Grau getaucht. Kein Streifen Blau ist am Himmel zu sehen, keine Sonne - Novemberwetter pur. Viele Hamburger ignorieren die Stimmung tapfer. Schließlich steht die Vorweihnachtszeit mit geschmückten Wohnungen, Weihnachtsmärkten, Keksen oder Glühwein vor der Tür. Andere haben in diesen Tagen mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen. "Wo bleibt nur die Sonne?", heißt es immer wieder.

"Diese Stimmung spiegelt nicht nur ein Gefühl wider", sagt Frank Böttcher vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation. "Gestern betrug die Helligkeit in der Hansestadt 40 Watt pro Quadratmeter." Zum Vergleich: An einem wolkenlosen Novembertag sind es 300 Watt pro Quadratmeter, an einem sommerlichen Junitag sogar 1368 Watt pro Quadratmeter. "Das Licht von gestern entspricht dem Licht einer abendlichen Dämmerung an einem wolkenlosen Sommertag. "Und damit hat man eigentlich permanent das Gefühl, dass man langsam ins Bett gehen kann", sagt Böttcher. Gegen diese Tristesse hilft vielleicht ein Glühwein auf einem der unzähligen Weihnachtsmärkte, die in den kommenden Tagen in der ganzen Stadt eröffnen.