Hamburg. Wer sein Auto falsch parkt, seinen Hund nicht anleint, illegal im Park grillt oder die Auslagen seines Geschäfts zu weit in den öffentlichen Raum ausdehnt, hat in Hamburg künftig eine sechsmal höhere Chance, verwarnt zu werden. Das geht aus einem Konzept der Bezirke hervor, deren Bezirklicher Ordnungsdienst (BOD) im Zuge des Sparprogramms des Senats zwei Millionen Euro mehr an die Stadt abführen soll. Um das zu erwirtschaften, müssten die Ordnungshüter 417 000 statt bislang 76 000 Anzeigen pro Jahr schreiben. Für Ärger in den Bezirken sorgt zudem, dass die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) zum 1. Januar einen eigenen Kontrolldienst aufbaut, der die Parkuhren überwachen soll. Diese Konkurrenz werde dazu führen, dass der BOD seine Einnahmevorgaben kaum erfüllen könne. Und angesichts dreier Kontrolleinheiten - Polizei, BOD und die neue BSU-Truppe - warnt Mitte-Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) vor einem "Verwaltungschaos".