Deutschlands ältester Flughafen feiert 100. Geburtstag. Kostenlose “Erlebnistage“ und ein Konzert auf dem Vorfeld laden Flugbegeisterte ein.

Fuhlsbüttel. Der Flughafen Fuhlsbüttel wird 100 Jahre alt, und das soll vom Januar 2011 an vor allem mit den Hamburgern gefeiert werden: "Uns geht es darum, die Faszination Fliegen für alle greifbar zu machen", kündigte Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler gestern an.

Die Hamburger erwartet ein buntes Programm mit Gewinnspielen, Erlebnistagen und ein einmaliges Musik-Ereignis: Das Open-Air-Konzert auf dem Vorfeld im Rahmen der Schleswig-Holstein Musik Festivals im Sommer soll ein Veranstaltungshöhepunkt werden. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Außerdem werden am 24. und 25. September die "Erlebnistage Fliegen" mit einem großen Fest in den Terminals gefeiert. Dabei zeigt der Flughafen auch die eigentlichen "Stars" des Jubiläums: Historische und moderne Flugzeuge werden den Besuchern präsentiert. Der Eintritt ist frei.

Im Internet gilt das Motto "Wir haben Geburtstag - Sie bekommen die Geschenke": Auf www.100-Jahre-Hamburg-Airport.de können Flugreisen und Einkaufsgutscheine gewonnen werden.

Den Auftakt der Feierlichkeiten bildet am 10. Januar 2011 ein Senatsempfang mit Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im Rathaus.

Aber Flughafen-Chef Eggenschwiler freut sich auch darauf, mit den Anwohnern rund um den Airport zu feiern: Denn die "gute Nachbarschaft" liege ihm am Herzen. Der Flughafen, der älteste Deutschlands, befindet sich nämlich noch immer an seinem ursprünglichen Standort. Auch das ist eine Hamburger Besonderheit, denn viele andere Airports wurden längst vor die Tore der Städte verlagert. In den 60er-Jahren stand das auch in Hamburg zur Diskussion: Kaltenkirchen war damals als Alternative zu Fuhlsbüttel im Gespräch. Doch Rollfeld und Abfertigungsgebäude blieben da, wo vor 100 Jahren alles begann - und zwar nicht etwa mit Flugzeugen, sondern mit Zeppelinen. Am 10. Januar 1911 wurde die Hamburger Luftschiffhallen GmbH (HLG) gegründet, was als die Geburtsstunde des Hamburger Flughafens gilt. Nach den damals sogenannten "Giganten der Lüfte" starteten und landeten bald auch die ersten Propeller-Maschinen auf dem Rollfeld, das damals noch außerhalb der Stadt lag. Zu den wichtigsten Mitarbeitern zählten rund 500 Schafe, die das Gras auf der Piste kurzhalten mussten.

Den englischen Namen "Hamburg Airport" erhielt der Flughafen übrigens bereits 1945 von der britischen Besatzungsmacht. Ein Meilenstein in der 100-jährigen Geschichte war am 2. März 1960 die Landung der ersten Boing 707: Damit begann in Hamburg die Ära der Düsenflugzeuge, verbunden mit rasant wachsenden Passagierzahlen. Nur ein Jahr später durchbrach man erstmals die Schallmauer von einer Million Fluggästen pro Jahr.

Inzwischen zählt der Hamburger Flughafen jährlich mehr als zwölf Millionen Passagiere, die 13-Millionen-Marke soll noch in diesem Jahr geknackt werden. Insgesamt 60 Airlines fliegen 115 Ziele in der Welt an. 1700 Angestellte arbeiten bei der Flughafen Hamburg GmbH: "Die Branche wird in den nächsten Jahren weiter wachsen. Dafür braucht sie so moderne Standorte wie Hamburg", sagt Eggenschwiler. Seit gestern kennt der Airport-Chef außerdem seinen neuesten Ableger: Im Miniatur Wunderland in der Speicherstadt entsteht zurzeit ein Nachbau des Flughafens, der - zumindest was die Terminals angeht - dem Hamburg Airport bis ins Detail gleicht. Bis März 2011 soll der 130 Quadratmeter große Abschnitt im Miniatur Wunderland fertig werden. Eines haben Frederik und Gerrit Braun, die Schöpfer dieser anderen Hamburger Erfolgsgeschichte, Michael Eggenschwiler jedoch voraus: Bei ihnen durfte gestern bereits ein Airbus A350, den es in Groß noch gar nicht gibt, schon mal übers Rollfeld fahren - natürlich zur Feier des Jubiläums im Design des Hamburg Airport.