St. Pauli. Es gibt Waldorfkindergärten, in denen es nicht erlaubt ist, ein St.-Pauli-T-Shirt zu tragen. Grund: Totenköpfe machten schlechte Energie. Darüber kann man am Millerntor nur lachen: Dort wird am Montag der erste Stadion-Kindergarten der Welt eröffnet. Der heißt auch noch Piratennest. Ein ziemlich großes Nest ist das: Auf 1385 Quadratmetern können bis zu 100 Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren auf zwei Ebenen und einem Dachspielgarten toben. Aber der Fußballverein mit Kinderanschluss fängt klein an: Die Erzieher beginnen zunächst mit 15 Kindern, im zweiten Quartal des kommenden Jahres ist das Nest voll, dann soll die volle Kapazität erreicht sein. Wie ein Autoverkäufer drückt Christian Violka vom Vorstand der Pestalozzi-Stiftung, Mieter der Kita, seine Freude aus: "Das ist ein ganz edles Produkt." Ab dem 1. Dezember wird an den Wochenenden aus dem Piratennest ein Rabauken-Klub: Eltern mit Kindern bis zu 14 Jahren werden für 30 Euro im Jahr und einer Kindereintrittskarte für zehn Euro Sitzplätze während der Bundesliga-Spiele geboten. Violka: "Die Kinder, die hier waren, sollen einmal sagen können: Ich bin in einem Fußballstadion groß geworden." Mit Totenkopf.