Die Bande soll Kokain im Wert von knapp 400 000 Euro verkauft haben

Hamburg. Der am Donnerstag festgenommene 25-Jährige aus Sasel, der im Einfamilienhaus seiner Mutter knapp 200 Marihuana-Pflanzen gezüchtet hatte, ist Mitglied einer internationalen Drogenbande, die "erhebliche Mengen" Kokain umgesetzt haben soll. Bislang könne der Gruppe der Handel von mindestens zehn Kilogramm Kokain mit einem Wert von knapp 400 000 Euro nachgewiesen werden, sagte ein Polizeisprecher. Wie die Gemeinsame Ermittlungsgruppe von Zoll und Polizei (GER) Lübeck mitteilte, gehörten zu dem Dealerring neun Personen aus sechs Ländern, die überwiegend in Hamburg wohnen.

Als Köpfe der Bande gelten ein 32-Jähriger aus Büchen (Kreis Herzogtum Lauenburg) und eine pakistanische Familie aus Hamburg. In das Kokaingeschäft sollen nicht nur das 53-jährige Familienoberhaupt und seine 36 Jahre alte Ehefrau, sondern auch sein 23-jähriger Sohn aus erster Ehe eingebunden gewesen sein. Sie hatten zunächst Kokain aus Barcelona bezogen und dann auch Lieferanten in Amsterdam gesucht. Dabei bedienten sie sich der Vermittlung eines 45-jährigen Portugiesen und eines 41 Jahre alten Türken.

Wie erst am Freitag bekannt wurde, waren die meisten Bandenmitglieder nach sechsmonatigen Ermittlungen bereits im Juni in Amsterdam, an der niederländischen Grenze und in Hamburg verhaftet worden. Neben der Bande wurden auch die Kokainlieferanten aus Südamerika gestellt. Alle acht Personen kamen in Untersuchungshaft.

Der 25-Jährige aus Sasel gilt als Drogenabnehmer der Bande und war am Donnerstagmorgen von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) aus Kiel überwältigt worden. Er kam am Freitag vor einen Haftrichter.