Hamburg. Vor der Zukunftskonferenz der Hamburger GAL am Sonntag hat die Chefin der Hamburger Grünen, Katharina Fegebank, eine ernüchternde Bilanz des schwarz-grünen Regierungsbündnisses gezogen. Sie lege ihre "Hand nicht dafür ins Feuer, dass die Koalition bis zur nächsten Bürgerschaftswahl hält", sagte sie im Gespräch mit dem Abendblatt. Mit Bürgermeister Ole von Beust sei es ein "runderes Zusammenspiel" gewesen. Zwar sei auch die CDU unter Beusts Nachfolger Christoph Ahlhaus bemüht, an Inhalten festzuhalten und um Kompromisse zu kämpfen. "Es wirkt allerdings alles etwas zäh und holprig."

In den vergangenen Wochen waren immer wieder unterschiedliche Standpunkte zwischen den Regierungspartnern deutlich geworden. Jetzt forderte die GAL-Chefin erneut Aufklärung im Fall von HSH-Nordbank-Chef Nonnenmacher. "Unsere Geduld ist fast am Ende." Mit Blick auf die Volksinitiative gegen die Stadtbahn warnte sie die CDU davor, sich vom Koalitionsvertrag zu entfernen.

Auf der Zukunftskonferenz will die GAL über die Leitlinien für die Bürgerschaftswahl 2012 diskutieren. Schwerpunkte sind Stadtentwicklung, Bildung, Umwelt und der Umgang mit Volksabstimmungen. "Die Art, Politik zu machen, wird sich für uns Grüne grundlegend ändern", sagte Fegebank. Statt großer Wahlversprechen wie etwa dem Aus für das Kohlekraftwerk Moorburg müsse sich die Arbeit künftig an grünen Leitlinien orientieren.