Restaurants und Partyveranstalter rechnen nach der Flaute im Vorjahr wieder mit steigenden Umsätzen. Hamburger Restaurants zufrieden.

Hamburg. Nach dem Krisenjahr 2009 sitzt das Geld für Weihnachtsfeiern bei Hamburger Firmen in diesem Jahr wieder lockerer. "Die ersten Treffen von Firmen beginnen in diesen Tagen, und wir hoffen, einen Teil der Umsatzverluste aus dem vergangenen Jahr aufholen zu können", sagt Gregor Maihöfer, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Hamburg, dem Abendblatt. Restaurants und Gaststätten büßten 2009 mit 1,1 Milliarden Euro knapp vier Prozent ihres Umsatzes ein. Nun soll das bis zu 50 Millionen Euro schwere Weihnachtsgeschäft den Trend brechen.

Die Chancen stehen nicht schlecht. "Es wird wieder gefeiert", sagt Jens Stacklies, Chef des Veranstaltungsservices Stacklies-Gruppe, zu der die Privatbrauerei Gröninger und die Fischauktionshalle zählen. Zwar werde allein an Weihnachten der Umsatzeinbruch der Gruppe von 2009 nicht ganz wettgemacht werden können. "Als Dank für ein schwieriges Jahr leisten sich aber viele Firmen wieder eigene Feiern. Veranstaltungen mit 50 bis 200 Gästen sind bei uns deutlich besser gebucht als 2009", sagt Stacklies. Unter den Kunden seien auch wieder Unternehmen, die im vergangenen Jahr auf eine Feier verzichtet hätten.

Viele Termine für Feiern sind bereits belegt

"Die Krise ist vorbei, die Nachfrage gigantisch, fast alle Termine an Donnerstagen, Freitagen und Sonnabenden bis zum Fest sind bereits besetzt", freut sich auch Claus Hübsch, der als Inhaber unter anderem das Parlament oder die Ständige Vertretung führt. Stornierungen wie 2009, als das Weihnachtsgeschäft bei Hübsch um 30 Prozent einbrach, gibt es in diesem Jahr nicht. "Statt Tellergerichten werden wieder Drei-Gänge-Menüs bestellt."

Tatsächlich ist bei Unternehmen, die 2009 von der Krise gebeutelt wurden, wieder mehr Geld für Weihnachten übrig. So erhöhte die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ihren Zuschuss pro Kopf wegen der sich stabilisierenden Lage im Umschlag von 15 Euro 2009 auf jetzt 25 Euro, wie Sprecher Mark Krümpel sagt. Das Geld steht dann für die Organisation der Feiern der 3600 Mitarbeiter in den einzelnen Abteilungen, Firmen und Terminals bereit. Auch bei Hapag-Lloyd, das nach dem Einbruch des internationalen Containertransports wieder deutlich schwarze Zahlen erwartet, dürfte das Zusammentreffen der Beschäftigten üppiger ausfallen als vor Jahresfrist.

Dazu kommt: Durch die Einschränkungen für Raucher, die 2009 zum ersten Mal griffen, gingen viele Feiern in Restaurants rascher zu Ende als in den Jahren zuvor. "Inzwischen", glaubt Veranstalter Stacklies, "haben sich die Menschen an die Regelungen gewöhnt." Der Feierausdauer und dem Umsatz der Lokale und Gaststätten dürfte dies zugute kommen.

Tchibo plant Weihnachtsmarkt für die Belegschaft

Ein neues Konzept für Weihnachten 2010 plant Tchibo. Dabei soll am Standort in der City Nord ein Weihnachtsmarkt für die 1800 Beschäftigten aufgebaut werden. "Genaueres verraten wir noch nicht", sagt Tchibo-Sprecher Andreas Engelmann. Spannend macht es auch der Maschinenbauer Körber. Beim Zigarettenmaschinenbauer Hauni stiegen zuletzt stets Riesenfeten mit knapp 2000 Teilnehmern. "Für dieses Jahr sind die Planungen noch geheim", sagt Sprecherin Bettina Lichtenberg. Klar ist aber: Auch Körber wird einen Tag vor Weihnachten den Umsatz der Hamburger Weihnachtsfeiern noch zusätzlich steigern. Dann treffen sich in einem Bergedorfer Hotel mehr als 200 Mitarbeiter des weltweiten technischen Kundendienstes. Dass es 2009 kein Meeting gab, war jedoch nicht krisenbedingt. Die Spezialisten kommen nur alle zwei Jahre zusammen.