Ein Anblick wie dieser ist der Albtraum jedes Flugreisenden: Ein Triebwerk zieht eine Rauchfahne hinter sich her, in der Tragfläche klafft ein Loch. Doch schon die bloße Vorstellung, auf einem der eigenen Flüge könnte ein schweres technisches Problem auftreten, treibt auch Menschen, die sonst eher kühl bleiben, kalte Schauer über den Rücken. Wahrscheinlich liegt es daran, dass man sich als Passagier machtlos und der Technik sowie den Piloten ausgeliefert fühlt. Und vielleicht spielt auch ein uralter Instinkt, wonach Fliegen keine für Menschen "natürliche" Fortbewegungsart ist, eine Rolle.

Daher müssen auch Experten akzeptieren, dass bei der Einschätzung der Gefahren im Luftverkehr ein irrationales Element mitschwingt. Da hilft auch die Statistik nicht, die sagt, dass Flugzeuge sehr sichere Verkehrsmittel sind. Schließlich heben mehr als 15 000 Jets mehrmals täglich ab, alle zwei Sekunden startet irgendwo auf dem Globus ein Airbus-Flieger.

Dennoch ist die Angst vor einem Absturz weit ausgeprägter als die vor einem schweren Autounfall, wie er sich täglich vielfach auf den Straßen ereignet. Insofern erscheint es mutig von der Lufthansa, nicht der Versuchung zu erliegen, auch ihre A380-Jets nun ein paar Tage am Boden zu lassen. Aber es ist die richtige Entscheidung. Ein Flugstopp würde nur noch mehr Ängste auslösen - doch dazu besteht kein Anlass.