Hamburg. Die Linkspartei hat die steigende Zahl der Atomtransporte durch Hamburg kritisiert. Nach Angaben der Fraktionsvorsitzenden Dora Heyenn rollten innerhalb eines Jahres 232 registrierte Atomtransporte durch die Stadt. Dazu kämen Straßentransporte, die statistisch nicht erfasst werden. Deren Dunkelziffer liegt bei 100 bis 250. "Die Zahlen sind dramatisch", sagte Heyenn gestern. Es zeichne sich zudem ein deutlicher Anstieg der Transporte gegenüber den Vorjahren ab.

Ihre Fraktion hatte die Daten für den Zeitraum von August 2009 bis 2010 zusammengetragen: Danach führten 132 Kernbrennstofftransporte durch Hamburg. In weiteren 100 Fällen seien sonstige radioaktive Stoffe transportiert und im Hafen umgeschlagen worden. Dabei handele es sich um Vor- und Abfallprodukte aus der Atomindustrie sowie aus dem medizinischen Bereich. "Hamburg ist eine globale Drehscheibe für Atomtransporte", sagte die Fraktionschefin. Sie kritisierte in diesem Zusammenhang scharf, dass der Senat trotz eines Bürgerschaftsbeschlusses noch keinen Bericht über die Atomtransporte vorgelegt hat.