Folge 559: Jantje - Die Alltagssprache in Hamburg als sprichwörtliches Tor zur Welt mit seinem berühmten Hafen ist u. a. geprägt von Ausdrücken der Seemannssprache. Jantje sind Matrosen oder Sailors; früher sah man sie in Hamburg rumbuttjern , ihre letzte Heuer mit söten Deerns ausgeben und nach einem neuen Schiff zum Anheuern Ausschau halten. Beste Grüße, Olaf Haselhorst

Anm.: Jantje ist die Verkleinerungsform zum Vornamen Jan. 1. scherzh. für einen Seemann, vor allem für Matrosen, die auf große Fahrt gehen wollten. Ein Fischdamperjantje fuhr nicht ganz so weit. Syn.: Jan Maat. 2. Ein Jantje Kontrari ist jemand, der dauernd widerspricht, der zwar nicht alles, aber grundsätzlich alles besser weiß.

Folge 560: Dunnerlittjen sagt der Hamburger als Ausdruck des Erstaunens, der Bewunderung, abgeleitet von dem in Deutschland allgemein üblichen Donnerwetter! , als Ausruf des Anerkennens, des bass Erstauntseins. Dunnerlittjen, das hast du aber toll hingekriegt! Carl Groth, Neumühlen

Anm.: Dunnerlittjen ("Donnerleuchten") ist ein Ausruf höchsten Erstaunens, sozusagen Blitz und Donner zur gleichen Zeit, was ja bekanntlich bedeutet, dass es gerade eben eingeschlagen hat.

Folge 561: bottern - Mein Großvater sagte immer, wenn seine Uhr nachging: Mien Klock bottert (meine Uhr buttert).

Beste Grüße, Olaf Haselhorst

Folge 562: Schooster - Musste ein Hamburger nach einer Auftragserledigung feststellen, dass der tätige Handwerker fehlerhaft oder unzuverlässig gearbeitet hatte, ließ er den Fluch los: Schooster! ("Schuster"). Wurde er gefragt, ob er ihn empfehlen könne, war die Antwort: Wohr di weg vun den, dat is 'n Schooster!

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Alfred Berger

Der 2. Band des Buches "Sprechen Sie Hamburgisch?" ist erschienen. Sie erhalten dieses Mundartlexikon unter www.abendblatt.de/shop oder 040/347-26566 und im Buchhandel. Auch der 1. Band ist weiterhin lieferbar. Anmerkungen und Vorschläge bitte an briefe@abendblatt.de (Betreff: Hamburgisch).