Eimsbüttel. Weil der politische Widerstand gegen die Schließung des Kundenzentrums Stellingen groß ist, wird die Entscheidung über die Zukunft der Zweigstelle verschoben. Parteiübergreifend sprach sich die Bezirksversammlung Eimsbüttel für die Suche nach einer "kreativen anderen Lösung" und gegen die Schließung aus.

Ursprünglich hatte Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) angekündigt, das Kundenzentrum zum 1. Januar 2011 schließen zu lassen, um 50 000 Euro jährlich zu sparen und die Haushaltsvorgaben des Senats an die Bezirke erfüllen zu können. "Doch nun wird es bis zum Jahresende keine organisatorischen Maßnahmen in Stellingen geben. Die Schließung wird sich nach hinten verschieben. Wir, also Politik und Verwaltung, suchen nach einer einvernehmlichen Lösung", sagte Sevecke.

Mit sieben Mitarbeitern und jährlich 40 000 Nutzern ist die Stellinger Zweigstelle das kleinste Kundenzentrum des Bezirks - neben den Anlaufstellen in Lokstedt (50 000 Nutzer) und am Grindelberg (100 000). "Doch insgesamt hat das frühere Einwohnermeldeamt Stellingen ein Einzugsgebiet von 80 000 Menschen", sagte CDU-Fraktionsmitglied Hans-Joachim Wagner. Schließlich sei schon das Eidelstedter Kundenzentrum geschlossen worden. "Und eine weitere Schließung dort trifft die Leute, besonders ältere, sehr hart".

Bezirksamtsleiter Sevecke sei kooperationsbereit und wolle eine Lösung, die politisch getragen wird - obgleich er das politische Votum formal nicht benötige. Gleichzeitig unterstrich er aber, dass organisatorische Umstrukturierungen im gesamten Bezirk unumgänglich seien, um die Sparvorgaben zu erfüllen. Dabei stehe der Bezirk vor der Herausforderung, flächendeckenden Service gegen Betriebssicherheit in der Verwaltung abzuwägen. Einen konkreten Kompromiss habe bislang niemand vor Augen, in den kommenden Monaten soll ein Fragenkatalog erarbeitet werden.