Ehemaliges Gymnasium Uhlenhorst-Barmbek wird nicht abgerissen

Barmbek. Die Zukunft des ehemaligen Gymnasiums Uhlenhorst-Barmbek (GUB) ist beschlossen: Das 100 Jahre alte Gebäude an der Osterbekstraße wird nicht abgerissen, sondern soll erhalten bleiben. Das hat die Bezirksversammlung Nord jetzt einstimmig beschlossen.

Die Planungen der Ortspolitiker sehen vor, dass das ehemalige Gymnasium (1908-2007) besonders energiesparend in Passivhausweise modernisiert werden und gleichzeitig der Charakter des alten Gebäudes erhalten bleiben soll. "Falls Fenster verändert werden, soll die ursprüngliche Form der Fenster architektonisch hervorgehoben werden", sagt Katja Glahn vom Bezirksamt Nord. Geplant ist, das Haus in Passivhausweise umzubauen, um Heizkosten zu sparen.

Diese Beschlussempfehlung der Bezirkspolitik geht nun an die federführende Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, die dieser Empfehlung nach Beratung mit der Finanzbehörde (zuständig für das Grundstück) noch abschließend zustimmen muss. Anschließend wird das Objekt durch die Agentur für Baugemeinschaften ausgeschrieben.

Dem Beschluss der Bezirksversammlung vorausgegangen war ein Streit. Die Baugemeinschaft Barmbeker Schweiz, in der sich 30 Familien, Singles und Paare und auch ehemalige Schüler des Gymnasiums zusammengefunden haben, wollte das Hauptgebäude der 2007 geschlossenen Schule von Anfang an erhalten und zu Wohnungen umbauen. Bis jetzt stets gegen den Willen des Bezirksamts, das das Haus abreißen und auf dem gesamten Gelände Neubauten errichten wollte. "Wir halten aus wirtschaftlichen Gründen einen Neubau für richtig, weil damit mehr moderne Wohnungen entstehen könnten", sagte Peter Hansen, Sprecher des Bezirksamts Nord, noch vor wenigen Wochen. Auch die Stadtentwicklungsbehörde hatte sich nach Auswertung eines Gutachtens für einen Neubau auf der Fläche ausgesprochen. Auch aus wirtschaftlichen Gründen und weil bei einem Neubau mehr Platz zur Verfügung gestanden hätte: Statt 33 Wohnungen hätten 54 neue Wohnungen gebaut werden können. Das BSU-Gutachten rechnet mit Baukosten in Höhe von 1800 Euro pro Quadratmeter im Fall einer Sanierung statt 1650 Euro im Fall eines Neubaus.

Die Entscheidung der Bezirkspolitiker wird innerhalb der Behörde daher kritisch gesehen: "Wir bedauern diese Entscheidung. Damit werden leider weniger und teurere Wohnungen entstehen. Das ist eigentlich nicht das Ziel des Senats", sagt Enno Isermann, Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde.

Das Gelände des GUB, das der Stadt gehört, wurde nach der Schließung des Gymnasiums für den Wohnungsbau freigegeben. Die Planungen sehen vor, dass viele Familienwohnungen entstehen. Rund 20 Prozent der Wohnungen sollten an eine Baugemeinschaft gehen. Die können sich nun bewerben. Und die Saga/GWG will auf dem Grundstück um das alte Schulgebäude herum 92 Wohnungen errichten.