Hamburg/Kiel. Nach Hamburg erhöht auch Kiel den politischen Druck auf die HSH Nordbank und ihren Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher. Der in Schleswig-Holstein für die Aufsicht über die Bank zuständige Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU) hat Nonnenmacher aufgefordert, sich bis Freitag zu Ausspähvorwürfen zu äußern. Hintergrund des Ultimatums sind Berichte, wonach die für die Bank tätige Firma Prevent Veranstaltungen mit Politikern aus Hamburg und Schleswig-Holstein beobachtet haben soll. De Jager habe Nonnenmacher klargemacht, dass es um Vorwürfe mit erheblicher politischer Brisanz gehe, heißt es in Kiel. Sollten Personen aus dem Umfeld der Anteilseigner auf Kosten der Bank überwacht worden sein, wäre dies ein inakzeptabler Vorgang. Mit dem Thema wird sich am nächsten Dienstag das schwarz-gelbe Kabinett in Kiel befassen. "Die Meldungen über Bespitzelungen von Mitarbeitern und Ausspähungsversuchen von Politikern reißen nicht mehr ab", kommentierte der Kieler FDP-Landtagsfraktionsvorsitzende Wolfgang Kubicki. Nach Ansicht Kubickis wäre Nonnenmacher nicht mehr haltbar, wenn sich die Vorwürfe der vergangenen Wochen bestätigen sollten.