Bordellbetreiber müssen sich wegen versuchten Totschlags vor Gericht verantworten

Neustadt. Ein Streit im Rotlichtmilieu endete blutig - und beinahe tödlich. Die Messerattacke vom 2. April überlebte ein 27 Jahre alter Bordellbetreiber nur knapp. Die drei mutmaßlichen Täter, zwei 25 Jahre alte Männer und ein 23-Jähriger, müssen sich nun wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten.

Beim Prozessauftakt wurde gestern lediglich die Anklage verlesen. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wollte der 23 Jahre alte Angeklagte seinem 27 Jahre alten Kontrahenten am 2. April eine "Lektion erteilen". Die beiden hatten sich auf einem Parkplatz in Wandsbek getroffen, dabei soll der jüngere dem älteren Bordellbetreiber ins Gesicht geschlagen haben. Als der sich wehrte, soll der 25-jährige Bruder des Angeklagten hinzugekommen sein und dem Rivalen mit einem Messer so heftig in den Unterbauch gestochen haben, dass der Darm des Mannes herausquoll. Laut Anklage ging der 23-Jährige dann ebenfalls mit einem Messer auf das Opfer los, verfehlte aber seinen Hals. Mit den Worten "Scheißegal, ich erschieß ihn jetzt" soll dann der dritte Angeklagte mit einer Pistole auf den Kopf des Opfers gezielt haben. Ein Unbekannter konnte jedoch den Arm des Schützen zur Seite drücken, der Schuss schlug in einen Baum ein.

Gleichzeitig läuft ein weiterer Prozess, in dem das Opfer der blutigen Attacke und sein Bruder wegen versuchter Erpressung angeklagt sind. Sie sollen von dem Cousin des 23-Jährigen mit vorgehaltener Schusswaffe 40 000 Euro "Schmerzensgeld" für den Angriff gefordert haben. Die Angeklagten stritten die Vorwürfe jedoch ab.