Die Täter durchsuchen in Glasmoor die Schränke und Kleidung der Insassen

Norderstedt. "Verkehrte Welt" in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Glasmoor: Statt eines Ausbruchs ermittelt die Segeberger Polizei derzeit wegen eines Einbruchs in das Hamburger Gefängnis im Norderstedter Stadtteil Glashütte. Mehrere Personen sollen über den Innenhof der JVA in mindestens zwei Hafträume eingedrungen sein, berichteten die Ermittler gestern Vormittag. Vom rechteckigen Innenhof aus müssen die Einbrecher ein Fenster aufgebrochen haben. In den Hafträumen durchsuchten sie die Kleidung der dort wohnenden Insassen und die Schränke. Gestohlen wurde aber ersten Erkenntnissen zufolge nichts.

Eingebrochen wurde vermutlich über das Wochenende, als viele Häftlinge der offenen Anstalt Freigang hatten. Entdeckt wurde der Einbruch dann am Montag. Da der Innenhof nicht frei zugänglich ist, geht die Anstaltsleitung davon aus, dass die Einbrecher aus den Reihen der Inhaftierten stammen, sagte die Sprecherin der Hamburger Justizbehörde, Karen Ullmann. Die Chance, dass die Täter gefasst werden, ist nicht sehr hoch, hieß es aus Justizkreisen. Der Innenhof soll nicht mit Überwachungskameras ausgestattet sein, entsprechend soll es keine Aufnahmen von dem Einbruch geben.

Wegen des hohen Leerstands in der JVA gab Justizsenator Till Steffen im vergangenen Jahr bekannt, dass das Gefängnis 2014 geschlossen wird.