Hamburg. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Thomas Böwer verdächtigt die HSH Nordbank, Politiker ausgespäht zu haben - oder es zumindest versucht zu haben. Sein Verdacht gründet sich auf ein Schreiben der Sicherheitsfirma Prevent an die HSH, in dem sie als Leistung im Rahmen des Projekts "Silence" unter anderem aufzählt: "Hintergrundgespräche zum Thema bei verantwortlichen Politikern aller in den Parlamenten vertretenen Parteien". Dass eine überwiegend staatliche Bank Sicherheitsexperten einschalte, um "Gespräche" mit Politikern zu führen, hat für Böwer "eine neue, beängstigende Qualität".

GAL-Fraktionschef Jens Kerstan sprach von "gravierenden Vorwürfen", mit denen sich Schwarz-Grün in der Senatsvorbesprechung beschäftigt habe. Die HSH Nordbank wies den Verdacht hingegen zurück. "Silence" habe Maßnahmen zum Personen- und Objektschutz umfasst. Damit sei darauf reagiert worden, dass Mitarbeiter "massiv bedroht" wurden.