Berlin. Amnesty International hat eine Online-Aktion zur Kennzeichnungspflicht für Polizisten sowie für unabhängige Untersuchungen gestartet. "Überall in Deutschland wird momentan die Frage diskutiert, wie rechtswidrige Polizeigewalt verhindert werden kann", teilte die Menschenrechtsorganisation am Freitag zum Kampagnenstart in Berlin mit.

Mit der Online-Aktion "Mehr Verantwortung bei der Polizei" fordert Amnesty den Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Hamburgs Innensenator Heino Vahldieck (CDU), auf, bei deren nächster Sitzung am 18. und 19. November "das Thema rechtswidrige Polizeigewalt auf die Tagesordnung zu setzen". Hierzu kann im Internet eine Petition unterzeichnet werden.

In einem bereits im Juli veröffentlichten Bericht hatte Amnesty International zahlreiche Vorwürfe von mutmaßlicher Misshandlung und unverhältnismäßiger Gewaltanwendung durch Polizeibeamte in Deutschland dokumentiert. Demnach haben seit 2004 insgesamt 869 Personen Amnesty International über Probleme mit der Polizei informiert. In 138 Fällen stellte Amnesty International weiterführende Nachforschungen an.

Weitere Informationen zu der Kampagne gibt es im Internet unter www.amnestypolizei.de