Spielereien gehören zur Unternehmenskultur bei Google: Programmierer dürfen 20 Prozent ihrer Arbeitszeit in Projekte investieren, die mit ihrer eigentlichen Aufgabe in dem Konzern nichts zu tun haben. Von diesem Konzept verspricht sich der Internetriese mehr Kreativität und Innovation im Unternehmen.

Wer allerdings hinter den jüngsten Investments etwa in computergesteuerte Fahrzeuge ebenfalls nur Spielereien vermutet, dürfte sich auf dem Holzweg befinden: Dafür spielt das übergreifende Thema Mobilität eine viel zu bedeutende Rolle für Google. Dem Konzern geht es darum, den Nutzer überall, ob im Auto, in der Bahn oder am Flughafen, mit maßgeschneiderten Informationen versorgen zu können. Und wenn dafür erst ein fortschrittliches Steuerungssystem entwickelt werden muss, das jeder Autofahrer haben möchte, dann kümmert sich Google auch darum.

Auch hinter dem Engagement für umweltfreundliche Technologien steckt wirtschaftliches Kalkül. Neben der Möglichkeit, das eigene Image als Datenkrake mit der grünen Technik ein wenig aufzupolieren, kann Google auch die eigenen Stromkosten auf diese Weise drücken. Ob diese Rechnung allerdings aufgeht, muss sich erst noch zeigen. Gerade die Offshore-Windparks, in die Google jetzt investiert, bergen zahlreiche Risiken. Funktioniert die anfällige Technik nicht, hätte der Konzern mal eben ein paar Hundert Millionen Euro im Meer versenkt. Geld, das für die Weiterentwicklung der eigenen Suchmaschine besser angelegt gewesen wäre.

Am Ende dürfen die Google-Chefs eines nicht verspielen: die führende Rolle des Konzerns im Internet.