Liebe Hamburgerinnen,

liebe Hamburger!

Nachdem es in diesem schönen Land zwei Bundeswehr-Universitäten gibt, hatte ich die Wahl: Hamburg oder München. Ich entschied mich für die Hansestadt - aus mehreren Gründen: Einerseits wollte ich intuitiv in den Norden, andererseits erscheint mir Hamburg für Menschen meines Alters viel attraktiver als andere deutsche Städte. Seit Juni bin ich nun hier und wurde sofort mit offenen Armen empfangen. Das Vorurteil, die Hanseaten seien kalt und unfreundlich, kann ich deshalb nicht bestätigen.

Faszinierend ist für mich, dass die Hamburger so sportbegeistert sind. Fast jeder hier geht gerne joggen, und die Auswahl an Sportprogrammen ist sehr groß. Beruflich habe ich mich für Hamburg entschieden, weil ich glaube, dass man hier eine gute Ausbildung bekommt. Meiner Meinung nach hat Deutschland auch eines der besten Bildungssysteme der Welt. Apropos System: Mir ist schnell aufgefallen, dass es sehr organisiert und bürokratisch zugeht. Man weiß immer, an wen man sich wenden kann. In meiner Heimat, dem Iran, funktioniert das nicht so gut.

Kulinarisch gibt es für mich auch sehr viel zu entdecken: Die Auswahl an verschiedenen Lokalen und Restaurants ist riesig. Ich gehe gern ins Portugiesenviertel essen, das Porto mag ich ganz besonders. Die Küche dort ist traditionell und lecker, die Bedienung freundlich. Abends gehe ich gerne mal in das Lokal Hörsaal am Kiez. Dort trifft man viele entspannte Leute, und die Musik ist sehr abwechslungsreich.

Das Einzige, das mir zu schaffen macht, ist der Verkehr: Ich liebe mein Auto über alles, aber ich werde es bald verkaufen. Die Parkplatzsuche jeden Tag kostet mich nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Ich werde auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen - das Netz ist in Hamburg ja bestens ausgebaut.

Arash Ramezani ist Diplom-Mathematiker und arbeitet an der Helmut-Schmidt-Universität.

Aufgezeichnet von Kristina Falschlehner.