Altonaer Initiative will mit einem Bürgerbegehren den Erhalt der Elbtreppenhäuser durchsetzen. 10.000 Stimmen gesammelt.

Ottensen. Es ist das mittlerweile 18. Bürgerbegehren im Bezirk Altona und schon jetzt wohl eines der erfolgreichsten in Hamburg. Jedenfalls, was das Tempo und die Zahl der Unterstützer-Unterschriften angeht. Innerhalb weniger Wochen hat die Bürgernitiative zum Erhalt der historischen Elbtreppen-Häuser in Ottensen gleich mehrere formale Hürden übersprungen. Heute wollen die Vertrauensleute dann etwa 10.000 Unterschriften im Rathaus Altona abgeben.

"Uns hat dieser enorme Zuspruch völlig überwältigt", sagt Initiativensprecher Karsten Schnoor. Üblicherweise werden bei Bürgerbegehren auf dem Weg zu einem Bürgerentscheid mehrere Unterschriftenhürden gesetzt. In Altona benötigen Initiativen 1800 Unterschriften, um zunächst einen Planungsstopp auszulösen.

Ab 5800 gültigen Unterschriften kommt es zu einem Bürgerentscheid - oder auch zu einer Kompromisslösung. "Die Zahl der Unterschriften ist schon überwältigend", sagt auch GAL-Bezirksfraktionschefin Gesche Boehlich. Offenbar gebe es gegen Neubauten am Elbhang große Skepsis, vermutet sie. CDU-Bauexperte Sven Hielscher geht daher davon aus, dass jetzt zunächst weitere Gespräche mit allen Beteiligten stattfinden. "Auch in der Bezirkspolitik ist die Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen - zu hohe Neubauten lehnen wir aber ab."

Der Streit um die Elbtreppenhäuser schwelt nun schon seit fast zehn Jahren. Im Kern geht es um sechs verschachtelte Häuser, die zum Teil mehr als 150 Jahre alt sind. Sie gehören der städtischen Wohnungsgesellschaft Saga/GWG und werden aus Sicht der letzten Bewohner um Schnoor nicht genügend saniert. Die Saga plant indes einen Teilabriss für Neubauten, in denen auch Sozialwohnungen entstehen sollen. Zuletzt stellte die Saga im Bezirk Zeichnungen vor, die zwei gut sechsgeschossige Gebäude zeigten.

Am 19. Oktober nun soll es zunächst im Rathaus Altona eine öffentliche Anhörung zu den Elbtreppen-Häusern geben (ab 19.30 Uhr). Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) und Saga-Vertreter wollen dort ihre Ziele vorstellen, hieß es. Die GAL-Politikerin Gesche Boehlich sagt: "Noch gibt es Hoffnung auf eine Kompromisslösung für die Ecke."