Nur 19 Prozent der rund 1,8 Millionen Einwohner der Hansestadt sind über 65 Jahre alt

Hamburg. Das Bundesland mit dem geringsten Anteil an Senioren ist Hamburg. 19 Prozent der Hanseaten waren im Jahr 2009 über 65 Jahre alt, gab das Statistische Bundesamt gestern bekannt. Gleich dahinter liegt Berlin mit einem Anteil von 19,1 Prozent. Ende 2009 lag der Wert bundesweit bei 20,7 Prozent. Das sind 16,9 Millionen Menschen. Den höchsten Anteil an Senioren in der Bevölkerung besitzt Sachsen mit 24,7, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 24,5 Prozent.

"Die im Verhältnis niedrige Zahl an Senioren in Hamburg gründet nicht darauf, dass es Stadtstaat ist, sondern eine attraktive Metropole", sagt Carsten Groß-Starmann, Demografieexperte der Bertelsmannstiftung. "Sie bietet viele Möglichkeit für junge Menschen in Bezug auf Bildung oder den Beruf. Besonders beliebt sind natürlich die Metropolen, die Universitäten besitzen." Diese Aussage bezieht sich auf junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahre. Anfang 2010 lebten in Hamburg 122 313 Bürger dieser Altersgruppe in der Hansestadt. 333 533 Menschen zwischen 15 und 30 Jahre leben in der Hansestadt.

Obwohl Hamburg immer als Single-Hauptstadt mit 495 000 Einzelpersonenhaushalten gilt, ist die Stadt auch bei Familien sehr beliebt. Immerhin leben unter den rund 1,8 Millionen Hamburgern 110 000 Ehepaare mit Kindern. Hinzukommen 12 000 Hamburger mit Kindern unter 18 Jahre, die sich in einer Lebensgemeinschaft befinden. Zudem gibt es 64 000 Alleinerziehende in der Hansestadt. Dies ergab der Mikrozensus des Statistischen Bundesamts für das Jahr 2009.

"Städte sind für junge Familien sehr attraktiv, aber es ist gleichzeitig teuer, mit Kindern in einer Metropole wie Hamburg zu leben", sagt Groß-Starmann. Dennoch warnt der Experte davor, Hamburg als eine junge Stadt einzustufen. "Selbst wenn die Zunahme an Senioren in der Hansestadt derzeit bei 15,7 Prozent liegt, wird sich das in den nächsten Jahren in Hamburg ändern", so der Experte. "Auch die Hamburger altern, es fällt prozentual aufgrund des Zuzugs der jungen Menschen nur nicht so sehr auf."