Die Aktionswoche der Sozialbehörde endet an diesem Sonntag mit einem Fest in Planten un Blomen

St. Pauli. Sie wollen es jetzt auch durch die Blumen sagen. Nämlich, dass die Nachbarschaft an der Detlev-Bremer-Straße längst aufgeblüht ist. "Wir halten zusammen, helfen einander und treffen uns auch mal auf einen Klönschnack", sagt Petra Konrad, 54, die schon seit 25 Jahren in dieser Straße unweit der Reeperbahn wohnt.

Jetzt wurde aber nicht nur geklönt, sondern angepackt: Mehr als 15 Anwohner gärtnerten am Freitag gemeinsam, pflanzten entlang ihrer Straße mehr als 1000 Blumenzwiebeln in die Beete und Blumenkästen. "Es geht darum, unser Wohnumfeld zu verschönern", sagt Katrin Werbeck, Projektleiterin des Kinder-Eltern-Treffs der Einfal GmbH, die zu dieser Aktion eingeladen hatte.

Anlass war die Veranstaltungswoche "Nachbarschaft verbindet" von Sozialbehörde und Integrationsbeirat, die an diesem Sonntag mit einem großen "Fest der Nachbarschaften" in Planten un Blomen endet.

"Die Resonanz auf diese Aktionswoche war unglaublich gut", sagt Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU), der am Freitagmittag die Anwohner der Detlev-Bremer-Straße besuchte und spontan beim Unkrautjäten half. Insgesamt hatten die "Hamburger von nebenan" mehr als 200 Aktionen bei der Freiwilligenbörse gemeldet, darunter Flohmärkte, Bewerbungstrainings oder Grillfeste. Man plane, auch 2011 wieder eine ähnliche Aktionswoche zu organisieren, so Senator Wersich. "Denn die Erfahrung zeigt, dass man doch einen etwas längeren Atem braucht, um die Anonymität der Großstadt zu durchbrechen." Wichtig sei, dass eben auch neue Nachbarn in eine bestehende Hausgemeinschaft integriert werden.

An diesem Sonntag ist von 11 Uhr an jeder Hamburger willkommen, wenn in Planten un Blomen das "Fest der Nachbarschaften" (freier Eintritt) steigt. Zunächst gibt es ein Frühstück auf der Rollschuhbahn, bei dem Senator Wersich Kaffee ausschenken wird. "Ich möchte mit den Menschen ins Gespräch kommen und erfahren, wie sie diese Aktionswoche erlebt haben."

Für die kleinen Gäste gibt es eine Hüpfburg, der Verein Spieltiger stellt zudem eine 7,5 Meter hohe Kletterwand auf. Der Hamburger Sportbund präsentiert unter dem Motto "Integration durch Sport" eine Meile mit Fechten und Geschicklichkeitsparcours, während verschiedene Organisationen über das Thema "Lebendige Nachbarschaft" informieren. Musik (unter anderem von den Café Royal Allstars, Steelstring) ist auch drin - wie in jeder guten Nachbarschaft.