Wilfried Seidel steht seit Freitag der Helmut-Schmidt-Universität in Wandsbek vor. Der Professor ist auf “stürmische Zeiten“ vorbereitet

Wandsbek. Mit einem Kompass hieß Hans Christoph Zeidler seinen Nachfolger Wilfried Seidel willkommen. "Ich wünsche Ihnen", sagte Zeidler, "dass Sie damit das Schiff, das nun unter Ihrem Kommando steht, sicher durch das Meer der anstehenden Widrigkeiten navigieren." Zeidler und Seidel sind beide Professoren und beide Präsidenten: der eine der alte und der andere der neue der Helmut-Schmidt-Universität (HSU), der Universität der Bundeswehr in Wandsbek. Dort wohnten am Freitag 600 Gäste dem Festakt zur Präsidentenamtsübergabe bei.

Grußworte sprachen Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU), der Vorsitzende der Hamburger Landeshochschulkonferenz, Prof. Edwin Kreuzer, und Thomas Kossendey (CDU), parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverteidigungsminister. Sie alle würdigten die Verdienste des in den Ruhestand verabschiedeten Hans Christoph Zeidler, 66. Einmütigkeit herrschte auch über Zeidlers Nachfolger: Mit seiner Professur für das Fach der mathematischen Methoden der Wirtschaftswissenschaften verfüge Wilfried Seidel, 60, über "optimale Voraussetzungen" für die Führung der HSU. Seidel arbeitet dort seit 1998 und verantwortet nun die akademische Ausbildung von rund 3000 Soldaten.

Wilfried Seidel selbst indes versicherte: "Ich möchte den Ruf der HSU als Säule des Wissenschaftsstandorts Hamburg festigen und die Hochschule auf die anstehende Strukturreform der Armee vorbereiten, womöglich durch die Öffnung für Zivilisten." Vor Regularisierungsdrängen und Ressourceneinschnitten habe er keine Angst, ergänzte Seidel: "Stürmischen Zeiten verdankt die HSU ja auch ihre Existenz."