Um 3,6 Prozent steigen die Löhne der Stahlarbeiter

Die Zahl lässt aufhorchen: 3,6 Prozent mehr Geld gibt es für die Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie. Damit markiert dieser Tarifabschluss eine Trendwende. Denn unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise ging es in vorangegangenen Verhandlungen vor allem um Beschäftigungssicherung. Einkommenssteigerungen gab es zumeist allenfalls in Form von Einmalzahlungen, die gerade einmal die Inflationsrate ausglichen.

Doch nun sind offenbar wieder die Gewerkschaften in der besseren Verhandlungsposition - und die Zeit dafür ist reif: Über Jahre mussten die Arbeiter und Angestellten in Deutschland Reallohneinbußen hinnehmen. Damit konnten sich zwar die Unternehmen im internationalen Vergleich eine hervorragende Wettbewerbsposition verschaffen, aber der private Konsum lahmte.

Für eine flächendeckende Angleichung der Zeitarbeitergehälter an die der Stammbelegschaften jedoch ist die Zeit wohl noch nicht gekommen: Dieser Bestandteil des Stahl-Abschlusses dürfte die Ausnahme bleiben.