Der Sänger hatte am Abend zuvor selbst den Notarzt gerufen

Harburg. Als er wusste, dass er nicht ernsthaft erkrankt war, konnte Gunter Gabriel wieder scherzen. "Der Sarg ist vorläufig zurückgeschoben", ließ der Countrysänger wenige Stunden nach seiner Einlieferung in die Asklepios-Klinik Harburg wissen. Der 68-Jährige hatte in der Nacht zu Donnerstag wegen Herzbeschwerden den Notarzt gerufen. Die Retter versorgten ihn zunächst auf seinem Hausboot im Harburger Binnenhafen und brachten ihn anschließend ins Krankenhaus.

Dieses durfte er bereits am Nachmittag darauf wieder verlassen. Die Ärzte der kardiologischen Abteilung um Prof. Dr. Jai-Wun Park hatten lediglich Herzrhythmusstörungen festgestellt. Diese seien laut Klinik inzwischen behoben. "Ich bin fast 70 Jahre alt und habe mir in letzter Zeit zu viel zugetraut", sagte Gabriel, als er wieder auf sein Hausboot zurückkehrte. Er habe in den vergangenen Wochen allein 40 Konzerte gegeben. Im August gab er in Berlin in einem Musical ein bemerkenswertes Comeback in der Rolle seines Vorbilds Johnny Cash. Zu wenig Sport und Übergewicht hätten ebenfalls zu den Herzrhythmusstörungen beigetragen. Gabriel gelobte Besserung und wolle nun abspecken. "Das war noch mal eine klare Warnung für mich, etwas mehr auf mich und meine Gesundheit zu achten", sagte der Musiker. "Ich muss jetzt disziplinierter leben." Gabriel, der mit Liedern wie "Hey Boss, ich brauch mehr Geld" berühmt geworden ist, hatte bereits vor sieben Jahren einen Herzinfarkt erlitten.