Neustadt. Etwa 500 Menschen kamen am Donnerstagabend zur "Nacht der Wohnungsnot", um ihre Solidarität mit Hamburgs Wohnungs- und Obdachlosen auszudrücken. Nach Livemusik, heißer Suppe und Gesprächen an der Feuertonne verbrachten 120 Personen die Nacht am Fuße des Michel in Schlafsäcken, Zelten und auf Feldbetten. Eingeladen zu dem "Sleep Out" hatte das Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot.

"Für viele war das Draußenschlafen ein romantisches Gemeinschaftserlebnis, für weit mehr ist es bittere Realität", sagte Stephan Nagel vom Aktionsbündnis. Mietervereine schätzen, dass jährlich 5000 bis 8000 Sozialwohnungen in Hamburg fehlen. Während nach Schätzungen der "Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe" die Zahl der Wohnungslosen bundesweit zurückgegangen ist, gilt dieser Trend für Hamburg nicht: Hier leben derzeit fast 4000 Menschen, die keine Wohnung haben: auf der Straße und in Obdachlosenunterkünften.