Die deutschen Werften haben einen schweren Stand - diese Geschichte ist weder neu noch zu Ende. Die Konkurrenz aus Südkorea und China wird den deutschen Schiffbauern auch weiterhin Aufträge und Marktanteile abjagen. Ihre Übermacht ist unumkehrbar. Der Branche in Deutschland droht die Verpressung in kleinste Nischen.

Muss nun der Staat wieder ran? Wohl kaum. In der Europäischen Union wurden die Subventionen für den Schiffbau zu Recht schrittweise abgeschafft. Allerdings verteilt die öffentliche Hand in Teilen Europas, vor allem im Süden und Südwesten, noch immer Stütze an die eigenen Werften, mehr oder minder schlecht getarnt.

Die deutschen Schiffbauer wollen im Prinzip dasselbe. Sie wollen Subventionen, wenn sie darauf spekulieren, Schiffe für Indonesien mit Entwicklungshilfemitteln zu finanzieren. Sie appellieren an die öffentliche Hand, wenn sie Zuschüsse zu Forschung und Entwicklung erbitten oder wenn sie darauf verweisen, dass die Schiffbaubetriebe teils unverschuldet in die Wirtschaftskrise geraten sind.

Eine neue Subventionswirtschaft ist aber nicht die Lösung. Dauerhaft marktfähig sind Unternehmen nur, wenn sie die besten Produkte anbieten und dafür einen angemessenen Preis erzielen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass asiatische Staaten ihre Werften massiv päppeln. Mit neuen Subventionen in Deutschland wird man diese Praxis nicht unterbinden.

Die deutsche Politik könnte miese Subventionspraktiken laut anprangern - nicht nur jene in Asien, sondern auch die vor der Tür in Europa. Dieses Instrument aber wendet aus Opportunismus längst niemand mehr an.