Manchmal lächelt sie dann doch. Alles Kühle und Harte, alles unnahbar Wirkende verschwindet dann aus ihrem Gesicht. Doch Stefanie Kleschies ist nicht oft zum Lachen zumute. "Es ist nicht mein Jahr", sagt sie. Vor drei Monaten starb ihr Partner, im August die Mutter. Mit dem Partner hatte die 33 Jahre alte Stylistin zehn Jahre lang eine große Foto- und Design-Firma - in einem Gebäude in Hammerbrook, das sie "Anton" nannten. Nun soll sie "Anton" verlassen, weil Vattenfall, der Eigentümer, das historische Backsteinhaus abreißen will.

Doch das alte, längst stillgelegte Heizkraftwerk, das den Zweiten Weltkrieg überstand, ist für sie viel mehr als ein Gebäude. "Jeder, der das Haus betritt, hat ein positives Gefühl und fühlt sich sofort geborgen", sagt sie.

Stefanie Kleschies wurde in Geesthacht geboren und wuchs in Bergedorf auf, wo ihr Vater eine Druckerei und ein Grafikbüro betreibt. Nach der Ausbildung zur Schau- und Werbegestalterin machte sie sich selbstständig als Stylistin, die heute mit einem riesigen Requisitenlager Räume für Foto- und Filmproduktionen ausstattet.

Doch schnell ist sie wieder bei "Anton", ihrer Liebe. "Er nimmt mich voll in Beschlag, seine Rettung ist jetzt meine Lebensaufgabe, hier hängt mein Herz", sagt sie. "Der Stress sorgt dafür, dass die Trauer um meine Mutter und um meinen Partner noch gar nicht bei mir angekommen ist."