Die 19-Jährige hatte bei ihrem kürzlich wiedergetroffenen Vater übernachten wollen

In einem Männerwohnheim an der Straße Achterdwars in Bergedorf hat ein 37 Jahre alter Mann seine 19 Jahre alte Tochter mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt. Die junge Frau hatte ihn aufgefordert, die Musik leiser zu machen. Kurz nach 5 Uhr am Sonntagmorgen waren Vater und Tochter in Streit geraten.

Der Hilfsarbeiter Jörg B. hatte daraufhin ein Messer gezogen und mehrfach auf die Frau eingestochen. Am Sonntagabend befand sie sich noch immer in akuter Lebensgefahr und musste auf die Intensivstation eines spezialisierten Krankenhauses verlegt werden. Unter anderem soll ein Messerstich eine Niere getroffen haben. Die Mordkommission ermittelt.

Wie das Abendblatt erfuhr, hatten sich die in Tostedt lebende 19-Jährige und ihr Vater erst vor wenigen Wochen nach langer Trennung wieder getroffen. Zusammen mit ihrem Bruder hatte sie den Vater in dem Heim der stadteigenen Wohnungsgesellschaft "fördern und wohnen" ausfindig gemacht, der dort seit knapp einem Jahr wohnt, wie ein Bekannter berichtete.

Am Tatabend hatte sie bei ihrem Vater übernachten wollen, der sich die Zweizimmerwohnung mit drei Mitbewohnern teilt. Der 37-jährige Deutsche, der bereits wegen Betruges im Gefängnis saß, rief nach der Tat den Notarzt und ließ sich ohne Probleme festnehmen. Bei seiner Vernehmung im Polizeipräsidium in Alsterdorf machte er keine Aussage. Er wurde einem Haftrichter vorgeführt und kam in Untersuchungshaft.