Die Hamburger CDU steht in der Schulpolitik vor der Quadratur des Kreises. Sie will, ja sie muss sich auf diesem wichtigen Themenfeld nach dem Volksentscheid profilieren. So erleichtert die Christdemokraten darüber sind, dass die von der GAL aufgezwungene Primarschule nicht kommt: Konturenschärfe kann die Union nur auf Kosten des Koalitionspartners GAL gewinnen.

Und genau das wird die CDU nicht riskieren, denn ein Bruch des Bündnisses mit der Folge von Neuwahlen käme für Bürgermeister Christoph Ahlhaus schon wegen schlechter Umfragewerte zur völlig falschen Zeit.

Womit wollte die CDU jetzt auch ernsthaft punkten? Die Stadtteilschule, die Intensivierung der vorschulischen Bildung oder der Ganztagsschulausbau - das alles sind Themen, die über eine breite Akzeptanz quer durch alle Parteien verfügen. Ihre alte Rolle als Retterin oder Hüterin der Gymnasien hat die CDU verloren, hier wirkt sie nicht mehr glaubwürdig.

Die CDU ist durch die Primarschul-Debatte und ihren Ausgang in ein strategisches Dilemma geraten. Unter einer solchen Lage hatte lange die SPD gelitten, weil sich die Partei in Hamburg nicht auf eine Linie zum längeren gemeinsamen Lernen verständigen konnte. Wahrscheinlich wird am Ende nur herauskommen, dass die Union den Ton gegenüber der GAL und Christa Goetsch verschärft - schon aus Wut über die eigene Ohnmacht. Viel ist das nicht.