Politiker werfen Cornelia Schroeder-Piller Führungsschwäche vor

Wandsbek. Cornelia Schroeder-Piller (CDU) soll zurücktreten. Das ist die klare Forderung der Wandsbeker SPD, die damit noch einen Schritt weiter geht als der Personalrat, die Gewerkschaft Ver.di und der Deutsche Beamtenbund. Wie berichtet, hatten diese schwere Vorwürfe gegen die seit 2007 amtierende Chefin erhoben.

"Seit dem Amtsantritt von Frau Schroeder-Piller hat sich die Situation im Bezirksamt dramatisch verschlechtert. Chaos regiert das Amt", sagt Thomas Ritzenhoff, Fraktionschef der Wandsbeker SPD. "Der Fisch stinkt vom Kopf." Weder die Bezirksamtsleiterin noch ihr Stellvertreter seien in der Lage, Ordnung im Haus zu schaffen und für geregelte Abläufe zu sorgen. Das zeigten auch die jüngsten Vorkommnisse in der Wandsbeker Elterngeldstelle, in der es seit Monaten Verzögerungen bei der Auszahlung des Elterngeldes gibt.

Die Mitarbeiter, die Politik und die Bürger seien die Leidtragenden der Situation. "Während Frau Schroeder-Piller sich und ihren Bezirk bei jeder Gelegenheit wie Jubiläen oder Grundsteinlegungen feiern lässt, kommen ihre Mitarbeiter mit der Arbeit kaum nach", sagt Lars Kocherscheid, Mitglied der SPD-Fraktion. Alleine im Bereich des Tiefbaus seien mehrere Stellen nicht besetzt, Führungskräfte hätten das Amt verlassen. "Die Folge ist, dass selbst kleine Baumaßnahmen im Verkehrsbereich ewig auf sich warten lassen. Beschlüsse werden nur schleppend umgesetzt, Anwohner und auch wir fühlen uns verschaukelt."

Dass es in der Verwaltung Personalprobleme gibt, räumt auch der CDU-Bezirksvorsitzende Philip Buse ein, dessen Fraktion zusammen mit der FDP die Mehrheit in der Bezirksversammlung hat. "Ja, es sind einige Stellen frei. Mit der Stimmung im Bezirksamt hat das aber nicht zu tun." Die sei gut. Andere Christdemokraten, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen wollen, kommen zu einer anderen Einschätzung. "Frau Schroeder-Piller ist mit ihrer Aufgabe völlig überfordert", sagt ein CDU-Politiker. "Ihre Fehlentscheidungen häufen sich."

Auch die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Juliane Timmermann übt Kritik: "Es ist nicht zu erkennen, wo die Bezirksamtschefin politische Schwerpunkte setzt." Zudem sei sie nicht in der Lage, schnell und unkonventionell Lösungen zu finden. "Es gibt offensichtlich ein Führungsproblem." SPD-Bezirksfraktionschef Thomas Ritzenhoff sieht nur noch eine Möglichkeit: "Wenn Frau Schroeder-Piller es nicht schafft, für vernünftige Abläufe zu sorgen, sollte sie von Bord gehen."