Hamburg. Die am 16. Juli zurückgetretene Bischöfin Maria Jepsen wird Hamburg zum 1. Oktober verlassen. Sie werde mit ihrem Ehemann Peter nach Nordfriesland umziehen, sagte die 65-Jährige, die seit gestern offiziell im Ruhestand ist. Sie war zurückgetreten, nachdem in Zusammenhang mit der Ahrensburger Missbrauchsaffäre Vorwürfe gegen sie laut geworden waren.

Erstmals äußerte sie sich jetzt in einem Brief an die Pastorinnen und Pastoren ihres Sprengels zu den Beweggründen. "Man wollte klare Zeichen, brauchte jemanden, der bereit war, Verantwortung zu übernehmen", heißt es dort. "Die Kirche sollte nicht einfach so weitermachen wie bisher. Es ging um meine und die Glaubwürdigkeit unserer Kirche." Seit Beginn ihrer bischöflichen Zeit im Jahr 1992 habe sie das Thema "Missbrauch" beschäftigt, so Jepsen weiter - in einzelnen Fällen ihrer pastoralen Praxis, bei Disziplinarverfahren und auf vielen Konferenzen. Niemals habe sie diese Thematik verharmlost: "Als ich öffentlich gar als Lügnerin herausgestellt wurde, da ging es nicht so sehr um die Person Maria Jepsen, sondern viel mehr um die Kirche."