Hamburg. In der Bezirksverwaltung Wandsbek rebellieren die Personalvertreter gegen die Bezirksamtsleiterin Cornelia Schroeder-Piller (CDU). Der Personalrat, die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und auch der Deutsche Beamtenbund (dbb) erheben schwere Vorwürfe gegen die seit drei Jahren amtierende Chefin.

Die Gewerkschaften sprechen von einer "Kontrollwut" bei Frau Schroeder-Piller. "Sie vertraut ihren Mitarbeitern nicht", sagt Ver.di-Fachbereichsleiterin Sieglinde Frieß. "Im Bezirksamt Wandsbek herrscht ein Klima der Angst", sagt dbb-Landeschef Rudolf Klüver. Die Kontrollwut führe zu einer großen Verunsicherung der Mitarbeiter. Der Personalrat warnte, Mitarbeiter kämpften gegen den Zusammenbruch der Funktionsfähigkeit ihrer Abteilungen. Leidtragende, so die Kritiker, seien sowohl die Beschäftigten als auch die Bürger. Ihnen würden ein schlechter Service und lange Wartezeiten - etwa auf die Bewilligung des Elterngeldes - zugemutet.

Insgesamt sind in der 1500-Mitarbeiter-Verwaltung nach Gewerkschaftsangaben 132 Stellen unbesetzt. Lediglich für 27 von ihnen würden tatsächlich Mitarbeiter gesucht. Die anderen Stellen sind finanziell nicht abgesichert.

Unterdessen gibt es im Senat nach Abendblatt-Informationen Überlegungen, die Posten der Bezirksamtsleiter abzuschaffen. Insider werten dies als Drohkulisse, um die Bezirke zu größeren Einsparungen zu bewegen.