In jungen Jahren eine Immobilie kaufen, abbezahlen und im Alter mietfrei wohnen. Das ist der Traum vieler Menschen. Der Zeitpunkt dafür scheint derzeit gut. Mit Zinssätzen, die eine Zwei vor dem Komma haben, könnte man fast glauben, wer jetzt keine Wohnung oder kein Haus kauft, habe eine Chance verpasst. Doch das stimmt leider nicht immer. Die Versuchung ist bei niedrigen Zinsen zwar groß, aber neben den Kreditkosten zählen auch die Höhe des Eigenkapitals, die monatliche Belastung zur Tilgung und die persönlichen wirtschaftlichen Perspektiven.

Gerade die volkswirtschaftlichen Aussichten sind derzeit sehr unsicher. Denn die Zinsen sind nur deshalb so niedrig, weil es Befürchtungen gibt, dass die Krise noch lange nicht ausgestanden ist. Immobilieninteressenten sollten sich deshalb gut überlegen, ob sie auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten noch in der Lage sind, ihre Hypothek zu tilgen. Dabei hilft es, wenn der Eigenkapitalanteil hoch ist, der Kredit also nur noch 50 bis 60 Prozent des Kaufpreises abdeckt. Auch die Lage der Immobilie ist entscheidend, damit im Falle eines Verkaufs kein Verlust entsteht.

Wer aber genügend Geld in den Immobilienkauf stecken kann und sich nicht bis zur Oberkante verschulden muss, profitiert jetzt vom günstigen Hypothekenkredit. Denn Wohnungen oder Häuser sind in entsprechender Lage eine recht sichere Geldanlage, selbst wenn die Wertsteigerung pro Jahr im Schnitt eher niedrig ausfällt. Wer aber seine letzten Reserven fürs Eigenheim mobilisieren muss, sollte andere Anlageformen vorziehen.