Das Motel One Hamburg am Michel eröffnet am Montag

Hamburg. Eine silberne Discokugel dreht sich an der Decke in der Lobby. Historische Aufnahmen der Beatles aus ihren Hamburger Star-Club-Zeiten sind an die Wände projiziert. Die türkischen Designersessel sind ein Hingucker. So werden die Gäste im neuen "Motel One Hamburg am Michel", wenige Meter von der Reeperbahn entfernt, empfangen. Am Montag wird das Hotel, mit 437 Zimmern das viertgrößte in der Hansestadt, eröffnet.

Das Motto ist "viel Design für wenig Geld". 14 Quadratmeter sind die Zimmer groß, es gibt weiße Flachbildfernseher und Regenduschen im Granit-Badezimmer. Die Preise für eine Übernachtung in dem Zwei-Sterne-Superior-Haus beginnen bei 69 Euro.

Vier Häuser mit rund 1400 Zimmern hat Motel One nun in der Hansestadt: "Wir sind die Hotelkette, die in Hamburg über das größte Zimmerkontingent unter einem Markennamen verfügt", sagt Direktor Tim Henrik Göring. 29 Hotels gibt es deutschlandweit. Mit Eröffnung des neuen Motels One dürfte der Bedarf in Hamburg im Low-Budget-Bereich ausreichend gedeckt sein.

Zu diesem Ergebnis kommt auch eine aktuelle Hotelkapazitäten-Analyse der ghh consult GmbH im Auftrag der Hamburg Tourismus GmbH. Allerdings sieht diese noch einen Bedarf an neuen Luxushotels. Der Verband Dehoga hat neun Häuser mit fünf Sternen klassifiziert, einige Häuser verzichten aber auf eine Sternenplakette. Das Ergebnis der Analyse teilen der Dehoga und viele Hoteliers nicht: "Der Markt ist gesättigt. Wir brauchen in Hamburg keine weiteren Fünf-Sterne-Häuser. Ansonsten würden wir in der Luxushotellerie einen Preiskampf riskieren", sagt Side-Hotel-Direktor Michael Lutz.

Dehoga-Geschäftsführerin Ulrike von Albedyll sagt: "Der Bedarf an Luxushotels in Hamburg ist gedeckt. Mit der geplanten Eröffnung des The Westin in der Elbphilharmonie Anfang 2012 werden wir weitere 488 Betten in diesem Segment bekommen."

Für Atlantic-Hotel-Direktor Peter Pusnik steht fest: "Es muss zunächst erst mal reizvolle Angebote im kulturellen Bereich für die Zielgruppe der Luxushotellerie geben. Dann würde es auch Sinn machen, das Angebot in diesem Segment auszuweiten." Das sieht Marketingdirektorin Judith Fuchs-Eckhoff vom Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten ähnlich: "Wir haben in Hamburg momentan ein ausreichendes Angebot an Häusern der Fünf-Sterne-Kategorie. Das würde sich ändern, wenn sowohl durch die Akquisition neuer internationaler Kongresse und Messen sowie durch ein verstärktes internationales Marketing mehr Besucher aus dem Ausland kommen würden."

Allerdings sagt Hamburg-Tourismus-Geschäftsführer Dietrich von Albedyll, Ehemann der Dehoga-Chefin: "Wenn sich die Nachfrage im Tourismus weiterhin so positiv entwickelt, dann müsste auch der Bedarf an zusätzlichen Hotel-Kapazitäten überprüft werden."