120 000 Euro für drei Tage Bewachung von Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher

Hamburg. Die Spitzelaffäre um die HSH Nordbank wird immer unübersichtlicher. Der Ex-Sicherheitsberater der Bank, der offenbart haben soll, 2009 von ranghohen HSH-Angestellten mit der Bespitzelung eines Vorstandsmitglieds beauftragt worden zu sein, hat einen Rückzieher gemacht. Alle ihm zugeschriebenen Äußerungen, er habe den Rauswurf des Vorstands Frank Roth technisch eingefädelt, seien verfälscht, ließ er in einer notariell beglaubigten Erklärung verlauten.

Unklar ist, wie teils ungewöhnlich hohe Rechnungen der Sicherheitsfirma an die Bank zustande kamen. Nach Abendblatt-Informationen hat die Prevent AG, zu deren Management auch der frühere Hamburger Innensenator Udo Nagel gehört, unter anderem 54 000 Euro berechnet, um für Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher bei Behörden sogenannte Schutzakten zu beantragen - eine ungewöhnlich hohe Summe für einen Verwaltungsvorgang. Für die dreitägige Bewachung Nonnenmachers bei einem Wiesbaden-Besuch wurden 120 000 Euro fällig. In einer Rechnung über mehr als sieben Millionen Euro tauchte als "Leistung" nach Abendblatt-Informationen der Begriff "Guardian" auf - der Name einer englischen Zeitung, der im Zusammenhang mit der Entlassung von Frank Roth eine Rolle spielt.