Die Pastorenvertretung der Nordelbischen Kirche will die umfassende Aufklärung der Missbrauchsfälle unterstützen. Die Kirche müsse alles tun, um den Betroffenen zu helfen, sagte ihr Vorsitzender, Pastor Herbert Jeute. Es sei bei der Aufklärung allerdings fast unmöglich, Verletzungen der betroffenen Pastoren und ihrer Familien zu vermeiden. Dies müsse bedacht und entsprechend begleitet werden. Die Berufung von zwei Ombudsfrauen als Anlaufstelle für Opfer von sexuellem Missbrauch sei der richtige Weg.

Die Aufarbeitung habe in positivem Sinne dazu geführt, dass alle Beteiligten das Thema Missbrauch aufmerksamer beobachteten. "Es ist gut, dass hier ein Tabu gebrochen wurde." Sollten sich Anschuldigungen nicht bestätigen, so müsse der Pastor die Möglichkeit erhalten, in der Gemeinde zu bleiben. Vor allem in ländlichen Gemeinden sei die Kommunikation so gut, dass bei falschen Anschuldigungen oder Irrtümern kein Makel an dem Pastor hängen bleiben müsse. Jeute ist auch Vorsitzender der Pfarrergesamtvertretung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).