Die Notunterkünfte für Obdachlose sind überfüllt. So waren im Mai das Pik As rechnerisch zu 101 Prozent und das Frauenzimmer zu 125 Prozent belegt, wie die Sozialbehörde auf Nachfrage des Straßenmagazins "Hinz&Kunzt" mitteilte. Im Juni lagen die Quoten bei 93 Prozent respektive 120 Prozent. Die Behörde begründet die hohe Belegung mit Schwierigkeiten bei der Vermittlung aus den Notunterkünften in ständige Unterkünfte. Das liege zum einen an der steigenden Zahl von Zuwanderern, zum anderen gebe es zu wenig kleine, günstige Wohnungen.

"Hinz&Kunzt" forderte die Stadt auf, mit Lösungen nicht zu warten, bis im Winter die ersten Obdachlosen erfrieren. "Wenn die Unterkünfte im Sommer schon belegt oder sogar überbelegt sind, was erwartet uns im Winter?", fragt "Hinz&Kunzt"-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer. "Es ist zu befürchten, dass auch dann - trotz zusätzlicher Schlafplätze im Winternotprogramm - Menschen auf der Straße bleiben müssen." Senat und Sozialbehörde sollten sofort ein Konzept erstellen, um Wohnungslose menschenwürdig unterzubringen.