Hoffnung auf einen Investor, um Arbeit auf solide Basis zu stellen

Der Kampagne "Laut gegen Nazis" droht das Aus. Der Grund: Die Spenden, von denen sich die Aktion finanziert, sind wegen der Wirtschaftskrise deutlich zurückgegangen. Deshalb geht der Hamburger Agentur HeadUp Promotion, die "Laut gegen Nazis" organisiert, das Geld aus.

"Gerade kleine Unternehmen, die uns unterstützt haben, haben Probleme", sagt Jörn Menge, Kampagnenleiter und Geschäftsführer der Agentur. Dabei habe die Agentur keine Schulden angesammelt, sondern sei bisher nur durch ausbleibende Zahlungen der Sponsoren in Schwierigkeiten geraten. "Wir sind derzeit nicht in der Lage, die Finanzierung der Kampagne sicherzustellen. Deshalb suchen wir nach Investoren und rufen über den Verein ,Laut gegen Nazis' zu zweckgebundenen Spenden auf."

Erste Unternehmen haben sich nach Angaben von Menge bereits gemeldet. "Die Resonanz der Partner lässt uns hoffen", sagt Menge. "Dies bedeutet für uns: Ärmel hochkrempeln und weitermachen." Doch die Hilfe reiche nicht aus. "Die Hoffnung auf einen Investor bleibt bestehen. Denn nur, wenn wir unsere Arbeit auf eine solide wirtschaftliche Basis stellen können, werden wir auch in Zukunft viel bewegen."

Für den 4. September ist eine Kundgebung auf dem Spielbudenplatz geplant. Motto der Veranstaltung: "Hamburg und alle stehen auf!" Damit soll eine Rettungsaktion für den Verein verbunden werden. Künstler werden auftreten, um Spenden zu sammeln.

Schirmherr der Veranstaltung ist Justizsenator Till Steffen (GAL). "Rechtsextremisten haben in Hamburg keinen Platz. Weltoffenheit und Toleranz sind aber keine Selbstläufer. Wir müssen aufstehen gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Homophobie - immer wieder und mit so vielen Menschen wie möglich. Darum übernehme ich gern die Schirmherrschaft", so Steffen.

Die Kampagne gibt es seit sechs Jahren. Ihr Ziel: Die Aufklärung zum Thema Rechtsextremismus. "Laut gegen Nazis" dient nach eigenen Angaben als Informationsportal mit über 200 000 Zugriffen monatlich. Die Redaktionsseite www.lautgegennazis.de/blog verfügt über 235 000 registrierte Leser. Musikgruppen wie "Die Fantastischen Vier", "Silbermond" und "Sportfreunde Stiller" sowie Prominente wie der Schauspieler Peter Lohmeyer engagieren sich dafür.

Über achtzig Veranstaltungen wurden bundesweit bereits durchgeführt. Menge: "Wir hoffen, dass wir die Verantwortung, die wir mit der Kampagne auf uns genommen haben, weiter tragen können."