Die Zahl gefährlicher und schwerer Körperverletzungen ist im Bereich der Reeperbahn (St. Pauli) auch im Zeitraum von April 2009 bis März dieses Jahres angestiegen, obwohl das Gebiet seit mehr als vier Jahren videoüberwacht wird. Registrierte die Polizei von April 2008 bis März 2009 noch 239 schwere und gefährliche Körperverletzungen in diesem sogenannten Überwachungsbereich, waren es im vergleichbaren Zeitraum bis März dieses Jahres schon 269 ähnliche Taten - ein Plus von fast 13 Prozent. Die Gesamtkriminalität nahm nur um 0,5 Prozent zu.

Diese Zahlen gehen aus der Antwort auf eine Senatsanfrage des SPD-Innenexperten Andreas Dressel hervor. Sie bestätigen damit das Ergebnis einer Wirksamkeitsanalyse der Innenbehörde, die die Entwicklung der Straftaten im Bereich Reeperbahn bereits von März 2006 bis April 2009 untersucht hatte. Das ernüchternde Ergebnis: Im Vergleich zum Jahr, bevor die Videokameras installiert wurden (März 2006), stieg die Zahl der Straftaten um 32 Prozent und die der schweren und gefährlichen Körperverletzungen sogar um 75 Prozent.