Es sind Momente wie diese, die ihn wissen lassen, dass er den schönsten Beruf der Welt hat. Wenn Reinhard Bork mit seinen Studenten an den Plöner See fährt, mit ihnen bei einem Glas Wein komplizierte Rechtsregeln ausdiskutiert und spürt, wie die Begeisterung für sein Fach überspringt. Dann weiß er, dass er genau das tut, was seine Stärke ist: Menschen zu motivieren, ihnen die Türen für die (zumindest für manche) faszinierende Welt der Juristerei zu öffnen. Der Uni-Professor packt die Studenten mit seiner freundschaftlichen Art. Er macht Forschung und Lehre greifbar und begreifbar. Seine Studenten lieben ihn dafür. Und kämpften jetzt darum, dass er einen Ruf an die Uni Bonn verschallen lässt.

Bork, 54, ist unverschämt beliebt - und unerhört erfolgreich. Der Vater von vier Kindern wurde mit 33 Jahren als jüngster Professor Deutschlands an die Uni Bonn berufen. 1990 kam er nach Hamburg, um hier den juristischen Nachwuchs zu bestärken, Herausforderungen anzunehmen. Diese Erfahrung hat er jüngst selbst gemacht. Der Hobbypianist versuchte sich an einem Stück von Schubert. Und scheiterte kläglich. Die Noten landeten in der Ecke. Und am nächsten Tag wieder auf dem Pult. Ein Jahr dauerte es, bis er das Stück spielen konnte. Am Ende ging es ihm gar nicht mehr um die Musik, sondern um die Erkenntnis, die er seinen Studenten täglich mit auf den Weg gibt: Es lohnt sich dranzubleiben.