"Meine Damen und Herren, ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich heute dem Präsidenten der Hamburgischen Bürgerschaft meinen Rücktritt vom Amt des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg mit Wirkung zum 25. August mitgeteilt habe. Lassen Sie mich erläutern, warum: Die biblische Erkenntnis, alles hat seine Zeit, gilt auch für Politiker. Selbstverständlich gilt sie auch für mich. In dieser Erkenntnis habe ich mich entschieden, bei den Wahlen im Jahr 2012 nicht wieder als Bürgermeisterkandidat anzutreten. Bereits jetzt arbeite ich seit mehr als 32 Jahren, spätestens seit meiner Wahl zum Abgeordneten der Bürgerschaft im Jahr 1978 in der Hamburgischen Landespolitik (...)

Und in diesem Zeitraum bin ich bereits viermal als Spitzenkandidat der Hamburger Union angetreten. Aufgrund meiner Erfahrung bin ich überzeugt, dass ein fünftes Mal schon aufgrund des geschilderten Zeitablaufes der politischen Vernunft widerspricht. Was den Zeitpunkt meines Rückzuges angeht, bin ich in den letzten Tagen zu der Überzeugung gelangt, dass dies heute unabhängig vom Ausgang des Volksentscheids der vernünftige Zeitpunkt ist (...). Ich blicke mit Dankbarkeit und Befriedigung auf die Jahre meiner politischen Arbeit in Hamburg zurück. Ich denke, in diesen Jahren gemeinsam mit meinen politischen Freunden und dem jetzigen Koalitionspartner viel erreicht zu haben (...).

So erfüllt es mich mit Freude, dass im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten trotz aller Probleme die soziale Struktur unserer Stadt gut ist. Der Grundsatz der schwarz-grünen Koalition, die ehemaligen Gegensätze von Ökonomie und Ökologie zu versöhnen, nimmt Gestalt an. Die europäische Einstufung Hamburgs als Green Capital 2011, die wirtschaftlich erfolgreichen und immer mehr werdenden Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien und die Einbindung wichtiger Infrastrukturmaßnahmen in ein umwelt- und klimapolitisches Gesamtkonzept machen dies deutlich.

Ich habe, meine Damen und Herren, nicht den geringsten Zweifel, dass auch ohne mich diese Arbeit aufgrund des inhaltlich und persönlich vertrauensvollen Zusammenwirkens im Senat und zwischen den Regierungskoalitionen fortgesetzt werden wird (...).

Ich wünsche meinem Nachfolger von Herzen, dass es ihm ähnlich gehen darf. Herzlichen Dank."