Warmes Wasser und Seife oder chemische Reinigung? Die etwas andere Geldwäsche in Simbabwe

Simbabwe ist nicht Entenhausen. Das hat bislang auch niemand ernsthaft behauptet, ist aber nicht uninteressant, wenn man darüber nachdenkt, was man alles mit Geld anstellen kann. Dagobert Duck nimmt ja täglich ein Vollbad darin, und selbst belesenste Erpel-Experten dürften keine Hinweise darauf finden, dass das Federkleid des Fantastillionärs deswegen streng müffelt. Ducks Bares stinkt nicht, und wenn doch, dann höchstens nach zu viel Eigenlob.

In Simbabwe ist das ganz anders mit dem (B)Aroma. Die Wirtschaft des südafrikanischen Landes liegt schon seit Jahren am Boden, wer dort überhaupt noch Geld hat, hat in aller Regel US-Dollars. Aus Sicherheitsgründen werden die Banknoten gern körpernah getragen. Schuhe, Socken, Unterwäsche, der Fantasie sind bei dieser Art der Geldanlage kaum Grenzen gesetzt. Auch den Dollar-Spitznamen "Greenback" kann man ganz neu interpretieren, wenn die Dinger irgendwann aus biologischen Gründen grün und flauschig sind.

Ein Selbstversuch in unseren Breitengraden würde in diesen Tagen auch mit verbundenen Augen das gute alte "pecunia non olet" schnell widerlegen. Die alten Römer hatten gut reden. Unter so einer lässig über die Schulter geschwungenen Toga blieben ihre antiken Münzen wahrscheinlich deutlich länger geruchsneutral als die importierten Stinklappen in Simbabwe. Geldwäsche ist dort kein Straftatbestand, sondern Selbstschutz. Auch wenn lokale Spezialisten Handwäsche empfehlen, chemische Reinigung oder ihre Finanzen im Waschsalon bedächtig schleudern lassen, das Grundproblem bleibt: Geld, das man zu lange bei sich behält, wird anrüchig. Wenn das mal keine Steilvorlage für shoppingsüchtige Frauen ist: "Schatz, die Hunderter rochen ganz doll schlimm, als ich an der Boutique vorbeikam. Sei froh, dass die jetzt weg sind ..."

Aber bevor jetzt alle Hamburger, die Schäuble noch nicht in seiner Steuer-CD-Sammlung hat, einen Katharsis-Ausflug in den Süden Afrikas machen - so einfach wird das nichts mit dem Reinwaschen.