Ein Kommentar von Alexander Laux.

Für die WM-Phase hatte sich Joachim Löw ein, wie er es selbst nannte, Drehbuch geschrieben, um den Deutschen ein Happy End in Form eines Titels zu bescheren. Zwar ist bekanntlich mit dem Pokal der Hauptdarsteller seines millionenhaft begeistert begleiteten Erfolgsfilms verlustig gegangen, aber die Kritiken überschlagen sich dennoch. Wer diese Wochen mit der Nationalelf erleben durfte, sei es vor dem Fernseher, beim Public Viewing oder im Stadion, muss klar sagen: "Högschden Respekt für Ihre Arbeit, Herr Löw, und vielen Dank für diese wunderbare Zeit."

Doch damit ist die Story noch nicht zu Ende. Bereits in der kommenden Woche wird es erste Gespräche über die neue Besetzung der Crew für die EM 2012 geben. Der DFB wäre dabei gut beraten, einen Mann nicht zu vernachlässigen, der während der WM in Südafrika nur eine Statistenrolle einnahm: Matthias Sammer.

Sollte Löw bleiben, droht als Folge der Verlust des Sportdirektors und damit der Abgang jenes Mannes, der den umfangreich beklatschten Aufschwung mitzuverantworten hat. Als Baumeister eines hoch professionellen Junioren-Unterbaus half Sammer entscheidend mit, dass Löw heute über so eine reichhaltige Auswahl an Talenten verfügt. Ohne die Perspektive auf den Bundestrainer-Posten könnte sich Sammer eine neue Herausforderung auf Vereinsebene suchen - was im Grunde ein genauso herber Verlust wie ein Abgang Löws wäre.