Behörden bereiten Aufnahme vor. Er soll abgeschottet werden

Das erste offizielle Gespräch über die Aufnahme einer der beiden ehemaligen Häftlinge aus dem Guantánamo-Lager hat in der Innenbehörde stattgefunden. Zu dem Treffen sind Vertreter des Bundesinnenministeriums mit Abteilungsleitern der Innenbehörde in der Hansestadt zusammengetroffen. Dabei sei erneut bestätigt worden, dass von den beiden infrage kommenden Männern keine Gefahr ausgehe, sagte Innenbehördensprecher Ralf Kunz.

Welcher ehemalige Häftling nach Hamburg kommt, haben die Beamten allerdings noch nicht entschieden. Bei ihnen handelt es sich um den Palästinenser Ayman al-Shurafa, 34, und den 35 Jahre alten Syrer Mahmud Salem al-Ali. Wie berichtet, nimmt neben Hamburg auch Rheinland-Pfalz einen der Männer auf. Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) war gestern nach Berlin gereist, um dort ebenfalls mit Bundesbeamten Gespräche zu führen. "Es wird nun eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die ausländerrechtliche Fragen klären soll", sagte David Freichel, Sprecher des rheinland-pfälzischen Innenministeriums.

In der Tat ist der genaue Status der beiden Männer in Deutschland noch nicht geregelt. So sollen sie zunächst eine dreijährige Aufenthaltserlaubnis erhalten. Ob sie die beiden aufnehmenden Bundesländer verlassen dürfen, ist dagegen noch nicht klar. Zeitgleich laufen Gespräche zwischen dem Bundesinneministerium und den USA zu den Details der Einreise der ehemaligen Guantánamo-Insassen.

Sie werden in den kommenden zwei Monaten in Deutschland erwartet. In welchem psychischen Zustand sie sich nach der jahrelangen Haft, deren Bedingungen weltweit kritisiert worden waren, befinden, ist noch nicht abzusehen. Möglicherweise brauchen sie therapeutische Hilfe. Deshalb ist neben der Innenbehörde auch die Sozialbehörde in die Planung eingebunden. Die Männer sollen von der Öffentlichkeit abgeschottet werden.