Ein Kommentar von Alexander Laux

Was für Könige gilt, hat auch im Fußball seine Geltung. Das Turnier ist tot, es lebe das Turnier. Seit Mittwochnacht geht der Blick bereits in Richtung EM 2012 in Polen und der Ukraine. Seien wir ehrlich: Nach dem Halbfinalaus gegen Spanien ist die Party zu Ende. Die Luft ist raus. Ob Löws Team am Ende Platz drei oder vier belegt, ist nur für Freunde der Statistik von Belang. Viel wichtiger ist der Besuch von Theo Zwanziger bei der Abschlusskonferenz der Nationalmannschaft am Sonntag, nur wenige Stunden vor dem Rückflug von Johannesburg nach Frankfurt. Man muss kein Prophet sein, um behaupten zu können, dass der DFB-Präsident ein flammendes Plädoyer für eine Weiterarbeit von Joachim Löw halten - und sich zur Zukunft von Teammanager Oliver Bierhoff eher verhalten äußern wird.

Bleibt, was zu erwarten ist, Löw der Nationalmannschaft noch zwei Jahre erhalten, muss er nur seine Arbeit genauso akribisch fortsetzen wie bisher, schließlich kann er sein Personal fast komplett weiter einsetzen. Seine Königsaufgabe wird sein, die Personaldiskussion um Michael Ballack möglichst geräuschlos zu beenden, schließlich war der Zusammenhalt der Mannschaft ein Kernpunkt für den Erfolg in Südafrika. Philipp Lahm hat Löw mit seiner Bereitschaft, ins zweite Glied zurückzurücken, sollte der Trainer Ballack die Binde zurückgeben, eine goldene Brücke gebaut. Löw sollte sie überqueren.