Man hätte vorgewarnt sein können: Schließlich hat der Würstchenfabrikant und Bayern-Präsident Uli Hoeneß schon so manchen Bürger in seinem Leben gegrillt. Seine langjährigen Intimfeinde Christoph Daum und Willi Lemke machten schmerzliche Bekanntschaft mit seinem Feuer aus Wortsalven, stets gewürzt mit einer kräftigen Prise Polemik. Und einer wie Hoeneß lässt Worten bekanntlich Taten folgen. Gestern warf er nun in München Nürnberger auf den Rost. Und weil Grillen in einer (Erfolgs-)Gemeinschaft mehr Spaß macht, hat er sich den größten Burgerbrater der Welt ausgesucht, um den geschäftlichen Doppelpass zu spielen.

Bei McDonald's geht es jetzt also um die Wurst und es gibt den Nürnburger. Drei Rostbratwürstchen mit Röstzwiebeln und Senfsoße, umhüllt von einem Ciabatta-Brötchen. Die Revolution im Fast-Food-Bereich ist das nicht gerade. Schließlich gibt es ähnliche Angebote auf jedem Dorffest und beim Schlachter um die Ecke seit Jahrzehnten. Auf drei Monate ist die Zusammenarbeit zunächst angelegt, bei Erfolg winkt eine Vertragsverlängerung. Bei der Imbisskette ist man überzeugt, auf Sieg zu spielen, schließlich sei es die firmeneigene Stärke, ein weltweites Sortiment mit lokalen Produkten zu verbinden. Auch Hoeneß ist optimistisch. "Der Hamburger hat ja auch Weltruhm erlangt - warum sollte ein Nürnburger da weniger Potenzial haben." Die Konkurrenz sollte gewarnt sein: Denn Hoeneß ist zwar der weltgrößte Hersteller von Nürnberger Rostbratwürstchen - aber mit der Rolle des kleinen Würstchen gibt er sich nie zufrieden.