Zwei Mehrfachtäter werden wegen Körperverletzung zu Freiheits- und Geldstrafe verurteilt

Es sind bemerkenswerte kriminelle Karrieren: 15 Eintragungen weist das Bundeszentralregister, in dem alle strafgerichtlichen Urteile erfasst sind, für den 22 Jahre alten Mann aus. Sein Kumpel, ein Jahr jünger, kommt auf elf. Die Männer kollidieren seit ihrer frühen Jugend mit der Justiz, unter anderem wegen Körperverletzung, Diebstahl, Hehlerei, Raub. Doch allzu viel gelernt haben Burak C. und Kammahl L. - trotz Verbüßen von Jugendstrafen - offenbar nicht. Nun gilt das Erwachsenenstrafrecht auch für sie.

Gestern mussten sich die beiden jungen Männer vor dem AmtsgerichtSt. Georg verantworten, weil sie am1. November 2009 zwei junge Frauen zusammengeschlagen haben. Anlass für die Attacke im Bahnhof Berliner Tor: Auf eine plumpe Anmache ("Ey, du geile Sau") hin reagierte eines der Opfer mit den Worten: "Geh mir nicht auf die Nerven!"

Als sie die Rolltreppe hochfuhren, habe Kammahl L. mit den Fäusten auf ihren Kopf eingeschlagen, sagte Sandy G. (Name geändert). Sie sei zu Boden gegangen, da habe der Angreifer ihr einen Fußtritt in die Magengrube vepasst. Ihre Freundin verfolgte den flüchtenden Kammahl L. "Er sollte nicht so davonkommen", sagte Maya A. (Name geändert). Dann rasselte sie mit Burak C. zusammen, der sich bis dahin passiv verhalten hatte. Sie habe ihn in der Wut beleidigt, sagt sie. Burak C. habe zum Faustschlag ausgeholt, ihre Freundin sei aber dazwischen gegangen und habe den Schlag abbekommen, der ihr gegolten habe. Die Täter gaben sich vor dem Amtsrichter reuig, Burak C. beteuerte: "Mädchen-Schlagen, dafür bin ich nicht der Typ." Er kommt mit 600 Euro Geldstrafe davon. Sein Kumpel hat seinem stattlichem Vorstrafenregister nun die erste Freiheitsstrafe hinzugefügt: sechs Monate Haft auf Bewährung.